2015 gründete ich zusammen mit meinem Bruder das Streetart-Performance-Duo Last Attraction.

Uns beschäftigte die Frage, was geschehen würde, wenn wir als Performer und Schauspieler mit unserer Phantasie, unseren darstellerischen Handwerklichkeiten und der schöpferischen, kreativen Haltung des Spielenden die gewohnten Kontexte und Räume der darstellenden Kunst verlassen und gerade dort in Erscheinung treten, wo nichts und niemand dies erwartet? 

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Nach unserer "Premiere", bzw. unseren ersten scheuen Versuchen auf einer zehntägigen Reise nach Schottland in dem kleinen Fischerort namens Stonehaven unweit nördlich von Edinburgh, erschloss sich uns über diese Idee und für die kommenden Jahre ein schier unerschöpfliches, hochgradig inspirierendes künstlerisches Experimentierfeld.

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Regelmäßig haben wir uns nun seitdem in verschiedenen Ländern mit unseren entwickelten Charakteren auf solche künstlerische Exkursionen begeben. Stets wagen wir uns zu diesen Zeiten in ein lebendiges Experimentieren. Ein Experimentieren mit den unterschiedlichsten Orten und Situationen, den unterschiedlichsten Menschen, denen wir während unseres Spielens begegnen, sowie dem Versuch unsere Arbeit und Reisen zu dokumentieren. Immer mit dabei die Fragestellung: Was erschließt sich uns aus einer unangekündigten Konfrontation des Realen mit dem Phantastischen?

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Das selbstvergessene, absichtslose Spiel als ein kreativer, schöpferischer Akt, verändert unsere Wahrnehmung. Im Prozess des Spielens entfernen wir uns von unserem Hang alles zu beurteilen und zu bewerten und steuern hin zu einem produktiveren Umgang mit dem, was uns umgibt. Die Perspektive eines Spielenden birgt ein großes Potential an Kreativität und Schöpfer:innentum. Sie verlangt weniger nach einer Bewertung und Beurteilung der Dinge und Begebenheiten, und damit nach einer Distanzierung, als vielmehr nach Integration und Interaktion, also nach Annäherung und Kommunikation, und danach, das, was ist, in den spielerischen Akt kreativ miteinzubeziehen. 

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